Da mich immer wieder viele Fragen zu den Airbagwesten erreichen, habe ich hier einmal eine Liste zusammengestellt, die die häufigsten Anfragen abdeckt und Dir gleich die passende Antwort liefert.
Ein versehentliches Auslösen des Airbags, etwa durch Absteigen ist nahezu unmöglich, da eine Auslösekraft von etwa 30kg benötigt wird um den Airbag auszulösen.
Über die Länge der Reißleine kann der Auslösezeitpunkt gesteuert werden. Da auf deutschen Straßen ohnehin nur im Sitzen gefahren werden darf, kann die Reißleine also sehr kurz eingestellt werden. Kurze Reißleine = schnelle Auslösung, längere Reißleine = langsamere Auslösung. Bei den typischen schweren Unfällen (50-70km/h) reicht die Auslösezeit von 80-100 ms aus um den Fahrer vor schweren und tödlichen Verletzungen zu bewahren. Sonderfälle für das Fahren mit längerer Reißleine sind diejenigen Fahrer, die im Gelände auch mal im Stehen fahren.
Die Helite Airbags verfügen über eine unbegrenzte Auslösezahl, da sie rein mechanisch ausgelöst sind. Durch den Austausch der C02-Kapsel und das Zusammensetzen des Auslösemechanismus können die Systeme binnen 2 Minuten wieder reaktiviert werden. Nach einem Sturz, bei dem ggf. das Obermaterial beschädigt wurde, ist es jederzeit möglich Dieses zu reparieren. Rennleder ist eine zertifizierte Näherei, ich kann die Weste testen und die Reparatur des Obermaterials und Tausch des Airbags beurteilen.
Die Kapsel wird aus der Halterung herausgedreht. Mit dem Inbusschlüssel wird der Innensechskant am unteren Ende gelöst, so dass sich die Feder im Mechanismus entspannt. Dann kann man die Aufnahme für die Kugel in die richtige Position schieben und die Kugel wieder einsetzen. Der Innensechskant wird bis zum Anschlag festgeschraubt und eine neue Patrone eingesetzt.
Die Weste ist wieder einsatzbereit.
Auf die Kapsel gibt der Hersteller 10 Jahre Garantie, es wird empfohlen, das Gewicht der Kapsel jedes Jahr zu prüfen. Sollte das Gewicht abweichen, setz Dich mit mir in Verbindung.
Die Helite Airbagsysteme auf keinen Fall in der Waschmaschine waschen. Es bietet sich an sie von Zeit zu zeit mit warmem Wasser und etwas milder Seife sowie einer Bürste oder einem Schwamm zu reinigen. Durch die Rotationen in der Waschmaschine kann sich der Airbag in der Weste verdrehen. Zudem könnte das Wasser in Kombination mit Chemikalien die Mechanik negativ beeinflussen. An dieser Stelle ist Vorsicht besser Als Nachsicht. Die neon-gelben Westen sollten, sobald sie dreckig geworden sind mit einem Feuchttuch gereinigt werden. Je länger man den Schmutz einwirken lässt, desto schwieriger ist er zu entfernen.
Durch die drei Schnallen vorne und die großen Armausschnitte der Westen ist sie sehr gut belüftet und engt die Bewegunglsfreiheit in keinster Weise ein.
Die Weste sollte so eingestellt sein, dass eine Faust zwischen Brust und Weste passt. Sollte dem Träger diese Weite unangenehm sein, ist es kein Problem, die Airbagweste enger einzustellen. Sie wird sich voll entfalten und den Körper bei einer Auslösung entsprechend stärker komprimieren. Weiter sollte die Weste aber nicht sein, da dann ein großer Vorteil der Helite Systeme verloren geht, die Stabilisation des Oberkörpers.
Man kann einen Rucksack oder eine Regenkombi über dem Airbag tragen, allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass der Airbag länger braucht um vollständig aufgeblasen zu sein, je enger der Rucksack oder die Regenkombi am Körper sitzt.
Der Rückenprotektor ist aus allen Helite Airbagsystemen herausnehmbar. Allerdings ist der große Rückenprotektor bei den Turtle-Systemen Teil des innovativen Schutzsystems. Daher bietet es sich bei den Turtle-Systemen an, eher den separaten Rückenprotektor weg zu lassen oder den aus der Jacke zu entfernen, denn ein Rückenprotektor reicht völlig aus. Anders verhält sich dieses bei den Airnest Westen. Der Rückenprotektor kann problemlos zugunsten eines separaten Rückenprotektors oder einem sehr guten in der Jacke verbauten Rückenprotektor herausgenommen werden.
Der Airbag in allen Helite Systemen ist der gleiche. Ob der Airbag letzten Endes in einer Jacke oder Weste steckt, und als Standard oder Turtle-Protektor verwendet wird, hängt vom Anwendungsbereich und dem individuellen Geschmack des Trägers ab.
Der einzige Unterschied zwischen der TurtleTechnology und den Airnest-Systemen besteht im Rückenprotektor, bei den Airnest-Systemen ist ein kleinerer Rückenprotektor direkt am Rücken des Trägers angebracht. Bei den Turtle-Systemen befindet sich ein größerer Rückenprotektor außerhalb des Airbags. Dieser wird bei einer Auslösung mit nach außen gedrückt und fungiert so wie ein Schildkrötenpanzer, mit einer harten Außenschale und einer stoßdämpfenden Unterschicht. Dadurch ist der Schutz im Rückenbereich vor spitzen Gegenständen für den Airbag und für den Träger 4 Mal besser als bei der Airnest Variante.
Damit die Airbagweste gut über einer Rennkombi mit Rückenhöcker sitzt, muss in jedem Fall der Rückenprotektor aus der „Airnest“ entfernt werden. Dann ist die Passform so, dass die Weste in keiner Weise stört. Auch die „Turtle“ passt über Rennkombis, wenn diese nur einen kleinen Höcker haben. Auf keinen Fall den Protektor aus der Turtle enfernen, damit die Weste über einen großen Höcker passt. Das eliminiert die Turtle Technologie, ist damit sinnfrei. Die GP Air passt besser über Kombis mit Höcker.